„Was zum Teufel hat mich
eigentlich geritten,
jetzt hier zu stehen???“
Ich stehe in Karben auf dem Fußballplatz.
Hier spielt der Verein, für den mein Sohn in der Hessenliga spielt, der Karbener SV 1890.
Mein Herz pocht so stark, dass ich es in den Ohren hören kann.
Hier wollte ich unbedingt sein und jetzt war ich so aufgeregt wie ein Kind an Weihnachten.
Vor einigen Wochen hatte ich Thorsten Don, den Trainer meines Sohnes, gefragt, ob er an einem Workshop über Ernährung für Jugendsportler interessiert sei. Ich hatte ein Konzept geschrieben über Ernährung für ambitionierte Jugendsportler und wollte es zum ersten Mal ganz real ausprobieren.
Und jetzt war es soweit, ein Haufen 15 und 16jähriger Jungs sitzt erwartungsvoll vor mir und ich stelle mir die Frage:
„Was zum Teufel hat mich
eigentlich geritten,
jetzt hier zu stehen???“
Und die Antwort ist ganz einfach:
Weil ich die Arbeit mit Jugendlichen liebe! Ich fühle mich total wohl in ihrer Gesellschaft und umgekehrt passt es scheinbar auch.
Weil ich gesunde Ernährung liebe und
weil ich Sport liebe.
Und etwas konkreter, weil ich Fußball liebe – deshalb beginnt meine Reise auf dem Fußballplatz.
Es gibt zwei große Themen in meinem Leben:
das eine ist Sport, das andere ist Gesundheit – beides im weitesten Sinne und beides mal mehr und mal weniger zum Leidwesen meiner Familie.
Das ist aber wahrscheinlich immer so, wenn man Themen leidenschaftlich verfolgt und nicht praktischerweise alles mit allen Familienmitgliedern teilt.
Die Sache mit dem Sport ist für mich gar nichts Besonderes, Bewegung und Sport waren schon immer selbstverständlicher Teil meines Lebens.
Ich habe geturnt, Leichtathletik gemacht, Judo und Tennis, später alles, was Fitnessstudios zu bieten hatten.
Und weil das in meiner Kindheit und Jugend eben auch schon so war, habe ich es an meine Kinder genauso selbstverständlich weiter gegeben.
Ok. Soweit das Aktive.
Dass ich bei so ziemlich jeder größeren Sportveranstaltung vorm Fernseher sitze, hat nicht auf den Rest meiner Familie abgefärbt. Auch nicht, dass ich natürlich mit „meinen“ Lieblingssportlern per du bin und sie teils lautstark und natürlich auch nicht mehr sitzend anfeure.
Manchmal sind sogar unsere Hunde gestresst, wenn ich so jubelnd durch das Wohnzimmer springe…
Seit dem dritten Lebensjahr meines Sohnes verbringe ich also einen gewaltigen Teil meiner Freizeit am Rande von sämtlichen Fußballplätzen in unserer Region.
Meine Tochter machte lange Rhythmische Sportgymnastik, mangels Wettkämpfen konnte ich mich da nicht so austoben – leider. Dann spielte sie Fußball und machte Leichtathletik, da hatte ich schon häufiger Gelegenheiten und inzwischen ist sie bei Volleyball gelandet, wo ich mich gerne unter das Publikum mische.
Gesundheit ist sicher für viele Jugendliche nicht gerade das spannendste Thema, besonders dann nicht, wenn die eigene Mutter ständig die Weisheiten über gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf usw. von sich gibt.
Die Gegenwehr am eigenen Esstisch war der Hauptimpuls, einen Workshop zu entwickeln, in dem ich Jugendsportler für gesunde und sportspezifische Ernährung begeistern möchte.
Gerade im Fußball träumen vieleKinder und Jugendliche von der großen Karriere in der Bundesliga.
Es wird fleißig trainiert, Talente ausgebaut und Fähigkeiten erlernt.
Die Leidenschaft ist am Spielfeldrand spürbar. Aber da geht doch mehr.
Wie wäre es, wenn in den Verkaufshüttchen am Spielfeldrand auch Sachen angeboten würden, die die Leistungsfähigkeit unterstützen? Oder auch die Regeneration nach dem Training oder Spiel beschleunigen?
Angenommen die Jugendlichen wüssten in Zukunft, welches Sportgetränk keine Bauchschmerzen mitten im Spiel verursacht… welches Getränk in der Halbzeit einen entscheidenden Vorteil bringen kann?
Und wäre es nicht toll, wenn sie dann Knabbereien kennen würden, die sie im Vergleich zu den üblichen Chips, ihrem großen Traum vom Profisportler näher bringen würden…?
Auch die Eltern könnten einen Anteil bekommen… welcher Jugendliche managt sein Essen schon selber?
Ich hatte schlagartig Visionen und das Konzept für den Workshop war so klar wie sonst was.
Ich wusste aus SChul-AG's, warum es so schwierig ist, Jugendliche für Ernährungsthemen zu begeistern.
Mit zwei Jugendlichen im Haus, die beide ehrgeizig Sport treiben, sehe ich außerdem jeden Tag, wie entschieden wird, was gegessen wird.
Gesundheit ist NIE der Grund.
Überall geht es nur um gesunde Ernährung – und nie um den Jugendlichen und sein Leben.
Es geht nicht um Umsetzbarkeit, nicht um Geschmack, nicht um das, was die gesunde Ernährung bringt.
"Iss mehr Gemüse, das ist gesund!"
"Fast Food und Cola ist schlecht."
"Du darfst keinen Zucker essen."
Das alles lernen Jugendliche in der Schule.
Deshalb interessiert es sie nicht und sie machen auch keinen Hehl daraus, das deutlich zu zeigen.
Aber wenn Profisportler Werbung für einen Eiweißshake machen, dann sind sie auf einmal interessiert?
Es ist kein Geheimnis, dass ein Burger ungesund ist und nichts für den Körper tut… oder kann er das doch?
Wie sieht ein Burger aus, der mich als Sportler mit wertvollem Eiweiß versorgt, der mir schmeckt und der mich nicht zu einem Ernährungs-Nerd macht? Brauche ich dann noch einen Eiweißshake?
Das sollte mein Workshop alles leisten – ich wollte die Jugendlichen da abholen, wo sie stehen.
Ich wollte Ihnen nicht ihre Pizza oder ihren Döner wegnehmen, sie weder langweilen noch überfordern.
Meine Vision war also, Jugendsportlern Ernährung so zu erklären, dass sie es gerne in ihren Alltag mitnehmen. Sie sollten nach meinem Workshop wissen, was sie erreichen können, wenn sie ihre Ernährung an ihren Trainingsplan anpassen. Und sie sollten die Gelegenheit haben, sofort Dinge zu probieren. Also war eine Verkostung fest eingeplant.
Am Ende war alles ganz einfach.
Gesunde Ernährung ist nicht dasselbe wie gute Sporternährung.
Und Sporternährung ist nicht dasselbe wie Sporternährung für Jugendliche.
Sporternährung für Jugendliche ist mein Lieblings- und Expertenthema geworden - weil ich in den Augen der Jungs Begeisterung sehen konnte! Echtes Interesse!
Für Jugendsportler, die ehrgeizig sind, ist das Wichtigste, dass sie durch die richtige Ernährung rund um ihren Sport, besser werden.
Schneller,
Konzentrierter.
Leistungsfähiger.
Ausdauernder.
Und zu guter Letzt, ihren Körper so stark zu machen, dass sie nicht verletzungsanfällig sind.
Zurück auf den Fußballplatz in Karben.
Ich kenne die Jungs der C1 inzwischen und sie mich.
Ich bin ja fast jedes Wochenende beim Spiel als Zuschauer. Thorsten, der Trainer, stellt mich der guten Ordnung halber noch mal vor und los geht’s.
„Wer von euch hat sich schon mal mit dem Thema Ernährung beschäftigt?“
Ich spreche über Grundlagen gesunder Ernährung und über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Leistungsfähigkeit.
Über Trinken im Sport.
Über verschiedene Nährstoffe und was sie bewirken.
In zwei Teams machen wir Spiele.
Die Jungs sind gut.
Auch wenn kaum einer sich vorher schon mal mit dem Thema beschäftigt hat, die Informationen werden schnell aufgenommen - weil sie verstanden haben, WARUM!
Zum Probieren hatte ich Energiekugeln gemacht. Hmmmmm, die waren echt lecker!
Außerdem gab es einen Gewürzjoghurt nach Dr. Feil zur Regeneration nach Training und Spiel.
Beide Rezepte gibt’s weiter unten – falls du Lust hast, es auszuprobieren.
Das Feedback war super – und ich hatte soooooooo einen Spaß!!!!
Ein paar Tage habe ich dann einen Post auf Instagram gesehen – die Mutter eines Spielers musste die Energiekugeln nachmachen… Da war wohl etwas bei den Jungs angekommen 😊
Das alles war im Frühjahr 2017.
Inzwischen ist mein Konzept erwachsen geworden.
Die Workshops mit Jugendsportlern sind meine große Leidenschaft und ich inzwischen halte ich diese auch bei anderen Vereinen. Es hat sich gezeigt, dass es nicht nur ein Thema für die ambitionierten und somit auch höherklassig spielenden Mannschaften ist, sondern alle Jugendlichen von den Infos profitieren - und vor allem Spaß dabei haben.
Aus dem Ernährungsworkshop ist eine ganze Workshop Reihe geworden.
Auch das lag auf der Hand - Ernährung und Mentaltraining passen einfach gut zusammen.
Zur Basis-Ernährung ist ein weiterer Teil, Ernährung und Regeneration, gekommen.
Ergänzt wird alles durch Mentaltraining für Entspannung und Aktivierung, Konzentration und Routinen, Motivation und Zielsetzung, Selbstbewusstsein und der Umgang mit Angst, Teamgeist und ein Mannschaftsvertrag. Hier findest du einen Überblick über meine Sportler-Reihe.
Bis heute fühlt sich das einfach sehr besonders an.
Ich liebe es.
Nach dem Workshop bin ich gleich am Sportplatz laufen gegangen.
Er liegt direkt an der Nidda und bietet sich natürlich an.
Meinen Puls habe ich auch da noch nicht unter Kontrolle bekommen – aber was soll‘s?
Ich war soooooo happy 😊
Ich will dich kennenlernen!
Schreib mir, wenn du Fragen hast.
Schreib mir, wenn du ein Training buchen willst.
Schreib mir, wenn du mehr Infos möchtest.
© Sylvia Kurth-Frede 2020