2020 - und hier ist mein erster Jahresrückblick. Hätte es ein geeigneteres Jahr für eine Premiere geben können?
Beim Durchsehen meiner Bilder 2020 fällt mir als erstes auf, dass ich keine Fotos von Silvester habe... Silvester ist seit einiger Zeit nicht so mein Ding, jedes Jahr dieses Rumgedruckse, was, wann, wer, wo... wir haben zu Viert gefeiert, mit den Hunden, ganz gemütlich. Und Keiner konnte ahnen, was da für ein Jahr auf uns zurollt.
Ich hatte Pläne für meine berufliche Zukunft und habe mir große Schlösser in meinen Vorstellungen aufgebaut.
Ich jongliere schon seit Jahren mit vielen Lebenshüten (also Rollen in meinem Leben): Privat bin ich Ehefrau und Mutter, ein bisschen Hausfrau und viel Gärtnerin. Und beruflich tanze ich auf drei Hochzeiten.
Meine Leidenschaft ist das Mentaltraining - und das gehört in meine Pläne und Schlösser.
Mein 2020 ist, sicher auch wegen Corona, mein Jahr der Höhen und Tiefen geworden - und schlussendlich geprägt vom Suchen und Finden.
Begleite mich auf meine Reise durch das Jahr und sei gespannt auf mein Resümee zum Jahresabschluss :-)
Zum ersten Mal in meinem Leben haben wir 2020 einen Skiurlaub geplant! Und zwar so richtig, mit Ski fahren und so.
Und ich bin die Einzige in unserer Familie, die das noch nie gemacht hat. Ich bin sportlich und liebe Herausforderungen, das sollte doch kein Problem sein. In den vergangenen Jahren haben wir angefangen, Langlauf zu machen (ich LIEBE es!!!), aber die Sache mit dem Alpin Ski, davor hatte ich Muffe und jetzt kam ich aus der Nummer nicht mehr raus. Noch dazu waren meine Kinder Feuer und Flamme endlich gemeinsam mit mir die Piste runterzubrettern...
Kurz nach Silvester ging es los, die Fahrt nach Hochsölden klappte reibungslos, das Wetter war herrlich, das Hotel Alpenfriede superschön, die Zimmer und Leute, alles war einfach nur toll! Freunde von uns waren gleich nebenan im Hotel, wir hatten einen gaaaaanz tollen Skilehrer und schon nach einigen Stunden Skikurs konnte ich tatsächlich schon ein bisschen Ski fahren. Ok, ich erzähle nichts davon, dass ich an Tag 2 völlig aufgelöst im Skikeller stand und mich kaum raus getraut habe. Am Vorabend hatte unser Skilehrer nämlich im Weggehen gesagt, dass wir dann am nächsten Morgen auf der roten Piste zur Gondelstation fahren. ROTE PISTE???? WIE BITTE??
Und genau das habe ich dann abends mit ins Bett genommen, habe sogar davon geträumt und war morgens ein echtes Nervenbündel. Wie auch immer der Skilehrer es geschafft hat, ich bin heil bei der Gondel angekommen und ab dem Moment wurde es mit jeder Fahrt besser. Am Ende des Urlaubs sind wir mit dem festen Plan nach Hause gefahren, sofort den nächsten Urlaub zu buchen - vielleicht so um Ostern herum, damit wir nicht gleich alles wieder verlernen :-)
Warum das dann nix geworden ist, muss ich ja nicht weiter ausführen...
Ich wollte meine Komfortzone aber auch an einem anderen Punkt verlassen.
Ich wollte endlich strukturiert Kunden aufbauen, mich "sichtbar" machen und richtig durchstarten. Bisher hatte ich mich als Mentaltrainerin auf Mund-zu-Mund-Propaganda verlassen, keine Werbung, keine Akquise.
Ich hatte Spaß an meinem Tun, hatte tolle Kunden - aber ich wollte endlich MEHR :-)
Deshalb ging es nach der Rückkehr aus unserem Urlaub sofort los.
Ich war soooo stolz und happy - gleich die ersten Anrufe bei neuen Kontakten waren erfolgreich, Angebote, Ideen und eine Menge Pläne. Tolle Termine, Gespräche und reichlich Perspektiven.
Und mittendrin in meiner Euphorie, stehe ich vor einem riesigen Stopp-Schild.
Schlagartig waren alle Termine gecancelt, Workshops abgesagt, keine Präsenzveranstaltungen mehr.
Tiefe Enttäuschung machte sich bei mir breit. Jetzt hatte ich mich endlich durchgerungen alle meine Befindlichkeiten beiseite zu schieben, neue Wege zu gehen und dann DAS.
Vivie ist meine ältere Hündin und sie ist am 29. Juli 2020 14 Jahre alt geworden.
Sie ist so etwas wie ein Seelenhund für mich. Begleiterin durch Höhen und Tiefen. Und auch für meine Kinder ist sie der Fels in der Brandung.
Wie es überhaupt so weit kommen konnte, dass es fast mit ihr zu Ende ging, weiß ich bis heute nicht.
Vivie hatte scheinbar auf einem Spaziergang etwas gefressen, was wir nicht bemerkt hatten. Zunächst dachten wir, sie hat eben mal eine Übelkeit, bis sie irgendwann keine Lust mehr auf Fressen hatte. Sie aß nur noch, wenn ich sie mit der Hand fütterte. Der Tierazt gab ihr etwas gegen Übelkeit und es ging ihr wieder besser. Puh! Glück gehabt...
Dann aber, ein paar Tage später, hat sie einen Riesenschwall ausge.... Es war echt eklig! Es ging ihr sooo schlecht und so sah sie auch aus. In dem Moment war mir klar, dass es Ernst ist.
Zusammen mit meiner Tochter bin ich schnellstens wieder zum Tierarzt. Nach zig Untersuchungen, Ultraschall, Röntgen usw. versammelten sich immer mehr Ärzte um die Bilder, bis klar war, hier gibt es nichts mehr abzuwarten.
Meine liebe Vivie musste sofort Not-operiert werden.
Wir saßen insgesamt fast 4 Stunden draußen im Auto und warteten auf eine Info, wie die OP verlaufen ist. In die Praxis durften wir wegen Corona nicht. Vivie ist ja nicht mehr die Jüngste, außerdem ist sie Herzpatientin. Die Narkose war riskant und noch dazu war sie völlig dehydriert und mager.
Dann endlich kam die erste erlösende Nachricht, dass sie die OP soweit gut verkraftet hat und wir konnten nach Hause fahren.
Vivie musste stationär bleiben...
Der weitere Verlauf war ein Auf und Ab, es ging ihr besser, sie durfte nach Hause.
Dann ging die Narbe auf, nächste Not OP, nächste Sorge.
Nur Vivie war das scheinbar egal, sie hat uns alle verblüfft und ist immer wieder aufgestanden (oder vielleicht auferstanden??). Wir haben während dieser Zeit immer wieder gedacht, dass es vorbei sein könnte aber Vivie hat uns eines Besseren belehrt.
Es waren Wochen, die uns allen gezeigt haben, was wirklich wichtig ist im Leben. Und dass wir jeden Tag DANKE sagen können, dass wir soooo liebe Hündchen haben.
Inzwischen ist sie wieder total fit, geht lange spazieren mit uns, hat eine unbändige Lebensfreude und wir sind guter Dinge, dass das auch noch eine Weile so bleibt :-)
Also was fange ich nun aber beruflich mit der Vollbremsung Namens Corona an?
Am Anfang haben wir wohl alle noch nicht gedacht, dass nach und nach das Leben angehalten wird.
Die Schulen wurden geschlossen und meine Kinder waren den ganzen Tag zu Hause. Kein Sport mehr, keine Termine. Auch mein Mann war auf einmal immer häufiger zu Hause.
Neue Herausforderungen fluteten meinen Alltag.
Rückblickend waren die Auswirkungen von Corona für mich persönlich nicht sehr einschneidend.
Dass ich zu Hause nicht mehr so häufig alleine war, war wohl der gravierendste Unterschied.
Und natürlich brachte das auch zwischenmenschlich die eine oder andere Herausforderung mit sich.
Teilweise war es heftig und ich war nicht sicher, ob wir das überstehen.
Beruflich tat ich mir anfangs unendlich selbst leid, weil meine Aufträge so stark zurückgingen, und ich brauchte auch meine Zeit, um die Blickrichtung von Frust in Richtung Zuversicht zu drehen.
Erinnert ihr euch, dass zur Zeit des ersten Lockdowns irgendwie jeden Tag herrliches Wetter war?
Es war warm und sonnig - wir haben so viel Zeit auf der Terrasse und im Garten verbracht! Da hat die Natur uns mal gezeigt, wer am längeren Hebel sitzt - und gleichzeitig hat sie uns das schönste Wetter geschickt. Wie sich das auf meinen Garten ausgewirkt hat, ist sogar einen eigenen Absatz in meinem Jahresrückblick wert :-)
Sonne, Sonne, Sonne und viel Zeit für Weiterbildung
Nachdem ich mich mal richtig geschüttelt hatte, habe ich angefangen, mich in Themen weiterzubilden, für die ich diese neu gewonne Zeit nutzen konnte: zuerst habe ich ein Webinar bei Caroline Preuss gemacht, um instagram auch beruflich nutzen zu können.
Meine Webseite habe ich neu gestaltet (natürlich hatte ich auch dafür ein Webinar gemacht, bei der tollen Annika Gievers), ich habe mich eingelesen, wie man einen Blog erstellt und mich gefragt, ob das etwas für mich ist? Ich schreibe doch so gerne... Seitdem habe ich zig Newsletter abonniert und hatte dadurch immer viel zu lesen.
Da draußen gibt es für alles Webinare oder Kurse - also wenn du etwas wirklich lernen willst, dann gibt es einen Weg.
Und ich habe mir die Zeit genommen, Interviews anzusehen oder anzuhören. Mit Gerald Hüther zum Beispiel, mein persönlicher Lieblings-Hirnforscher. Er selbst sagt ja, er sei kein Hirnforscher, weil er irgendwann gemerkt hat, dass ja an diesem Hirn noch etwas dran hängt. Er sei eigentlich Biologe.
In einem Interview hat er ganz unaufgeregt erzählt, dass diese Sache mit dem Corona-Virus, eine ganz normale biologische Reaktion sei. Ein biologisches System, dass sich festgefahren hat, reagiert eben so... und wird sich wieder zurecht rütteln. Also ein Interview, das so ruhig war und so viel Zuversicht in sich hatte.
Und ist das nicht eine positive Entwicklung? Mehr Zeit, um sich ganz in Ruhe mit Themen befassen zu können...
Ich habe tatsächlich in diesem Jahr sehr viele Ideen entwickelt, mich noch einmal neu gesucht und gefunden, mich losgelöst von Einschränkungen, die ich mir selber auferlegt hatte... und habe festgelegt, dass ich mich voll und ganz auf meine Lieblings(ziel)gruppe konzentrieren will:
Jugendliche!
Jugendliche, die ambitioniert Sport machen, die aber auch Herausforderungen in Schule, Familie oder Studium haben.
Wie? Dafür ist der Jahresrückblog zu klein - aber einen Blogartikel dazu gibt es schon:
Das Thema Sichtbarkeit und Auftritt im Web und auf Social Media hat mich während des gesamten Jahres kontinuierlich beschäftigt.
Witzig nur, dass ich erst beim genauen "recherchieren" bemerkt habe, dass es tatsächlich auch in 2020 war, dass ich mein komplettes Auftreteten völlig verändert habe. Neues Logo, neue Farben, Schrift und natürlich neue Fotos!
Ein Blick auf die Bilder zeigt alles:
Hier erst einnmal Instagram:
Und hier die Metamorphose meiner Webseite:
Jetzt könnte ich eigentlich gleich weiter machen... denn in dem Moment, in dem dieser Blogartikel veröffentlicht wird, habe ich einen weiteren Relaunch geschafft und eine weitere Veränderung an der Webseite umgesetzt. Das siehst du ja schon.
Aber warum eigentlich?
Ich hatte es ja schon mit dem Thema "viel Zeit und neu erfinden" und so...
In den vergangenen Jahren hat sich meine Einstellung zu manchen Dingen sehr verändert.
Und weil ich Wert darauf lege, in meinem Auftreten "ECHT" zu sein, war es mir ein Bedürfnis, meine Sichtbarkeit an diese Veränderungen anzupassen.
Dazu gehörte für mich, dass ich auch meine Werte auf den Prüfstand stelle, meine Zielgruppe finde, mich mit deren Herausforderungen auseinandersetze und auch, wie ich bei genau Diesen unterstützen kann.
Also habe ich all das in einem Buch gesammelt und aufgeschrieben, in Gedanken bewegt, diskutiert usw.
Als ich soweit war, habe ich mein Logo in Angriff genommen - Ästhetik ist das eine - aber ich wollte auch etwas mit Bedeutung!
Also symbolisiert mein Logo jetzt einen Entwicklungsprozess, wie ihn jeder von uns durch Kindheit und Jugend, bis ins Erwachsenenalter durchläuft.
Wir kommen mit Ecken und Kanten auf die Welt (das ist in der Mitte das Quadrat) und lernen im Laufe der Zeit, mit den Herausforderungen umzugehen und schleifen so unsere Ecken etwas ab, damit das Ganze ein bisschen geschmeidiger wird (das Quadrat mit den abegrundeten Ecken) und so geht es immer weiter, bis einfach Vieles in unserem Leben rund läuft... => das ist der umschließende Kreis meines Logos. Umgesetzt hat das für mich Sara Santos :-)
Die neuen Fotos sind ganz zufällig entstanden - auf dem Geburtstag meines Schwiegervaters hatten wir eine Fotobox organisiert - und mit diesem tollen Fotografen, Frank Lissner, haben wir ein Spontan-Shooting veranstaltet. Nicht nur dass es riesig Spaß gemacht hat, das Ergebnis spricht für sich.
Bei meiner Webseite ging es mir als erstes um die Bezeichnung "Coaching".
Coaching bedeutet ja zunächst Beratung. So weit, so gut. Als Mentaltrainerin berate ich meine Klienten aber nicht - ich begleite sie und bin für eine Zeit lang eine Mentorin für sie. Das unterscheidet sich in meinen Augen ziemlich vom coachen.
Also wollte ich auch nicht mehr "SKF Coaching" heißen.
Mentaltraining ist eine sehr persönliche Sache, es kommt auch darauf an, dass die Chemie zwischen mir und meinen Klienten stimmt - das war für mich Grund genug, dass ICH, also mein Name, auch das ist, was im Vordergrund stehen soll.
Der zweite Punkt, dem ich mit meiner überarbeiteten Webseite gerecht geworden bin, war meine Entscheidung, meinen Klientenkreis neu und vor allem genau zu definieren. Und nach meinem Bauchgefühl arbeite ich am aller aller liebsten mit Jugendlichen und Jugendsportlern.
Also habe ich alles andere quasi abgeschafft, um mich genau auf diese Gruppe zu fokussieren :-) und ich fühle mich wirklich großartig damit!!!
Naja, und der Grund, warum ich gerade schon wieder an einer Überarbeitung baue, ist, dass ich meinem Blog mehr Raum geben möchte. Ich werde zu allen Themen und Herausforderungen, die IHR habt, bloggen. So will ich ein Nachschlagewerk und manchmal auch eine Anleitung bieten, wenn es eben mal stockt und nicht so Recht weiter gehen will.
Was für ein ein Spaß!
Zum absolut richtigen Zeitpunkt bin ich auf die mega abgefahrene Händständ Challenge von Judith Sympatexter Peters gestoßen.
In 4 Wochen den Handstand lernen und 3 Sekunden frei stehen...
Das kam mir gerade Recht - als Sportfreak wollte ich immer schon mal gerne einen Handstand stehen können. Obwohl ich als Kind Leistungsturnen gemacht habe, einen Handstand konnte ich nie. Wieder etwas, wo ich meine Komfortzone verlassen konnte und gleichzeitig noch mächtig Spaß hatte.
In der Facebook Gruppe von Judith gab es jede Menge Unterstützung und Motivation - es waren unglaublich viele Handstand-Verrückte versammelt und die Dynamik der Gruppe war entsprechend groß.
Jeder von uns hatte auch mal einen schwächeren Tag - aber durch die Kommunikation in der Gruppe, konnte ich mich immer weiter motivieren. Ganz nebenbei wuchs jeden Tag die Zuversicht, dass ich das wirklich schaffen kann!
In meinem Umfeld wurde mein Ehrgeiz nur müde belächelt - warum muss man denn so einen Quatsch machen? Wofür ist das denn? Völliger Unsinn...
Aber tatsächlich kann ich jedem nur empfehlen, sich auf ein solches Abenteuer einzulassen. Die eigene Perspektive rückt sich ja im wahrsten Sinne des Wortes zurecht, auch gedanklich fällt es auf einmal leichter, die gewohnten Wege zu verlassen.
Schlussendlich war der Handstand eine absolut geniale Erfahrung, sie hat mir tolle Kontakte gebracht und als kleinen Ausblick auf 2021 - die nächste Händständ Challenge für den Sommer 2021 ist fest eingeplant!
Ach ja, wenn du dabei sein willst: hier kannst du dich anmelden:
...die Feier war durchgeplant, eine schöne Outdoor-Party, mit Lagerfeuer und allem drum und dran. Außerdem der erste Besuch in einem Frankfurter Club. Dann kam der erste Lockdown und die Party platzte genauso wie der Club Besuch.
Uff...
...keine Feier, nur eine Begleitperson, Übergabe der Zeugnisse mit Abstandsregelung.
Zum Glück ist es nur ein Zwischenschritt, trotzdem war es enttäuschend, dass nicht einmal die engste Familie dabei sein konnte.
Vielleicht wird ja bei ihr die Abifeier etwas schöner?
...natürlich kein Abi Ball, keine Abschlussfeier, nur eine "feierliche" Übergabe der Zeugnisse, die online übertragen wird und der Familie und Freunde am Bildschirm zusehen konnten. Mega. hm...
...und obwohl im September ja alles fast normal erscheint, gibt es auch jetzt eine Begrenzung auf 10 Personen, also auch hier keine große Party. Aber wenigstens mit den engsten Freunden ein schöner Abend. Geplant war das natürlich anders.
Wie werden die Drei in einigen Jahren auf ihre besonderen Tage zurückschauen? Nachzuholen ist so etwas ja nicht mehr. Alles einmalige Einschnitte, wir werden ja nur einmal 18. Und Abi machen wir im Idealfall auch nicht öfter.
Ich denke, dass wir in allen Fällen das Beste aus der Situation gemacht haben.
Es waren schöne Tage im kleinen Kreis.
Stress gab es nicht. Es war allen klar, dass die Situation eben so ist und es nicht lohnt, sich aufzuregen.
Zumindest wird das so schnell kein Jahrgang wiederholen können. Die Enkel werden eines Tages hören:
"Tja damals bei uns, das war 2020, war das alles irgendwie besonders..."
...oder ist man mit fast 50 zu alt fürs Campen?
Im Grunde ist diese ganze Sache eine fast spontane Idee meines Mannes gewesen. Er hatte einfach Bock auf einen Bulli und hat beschlossen einen 3-Monats-Testlauf zu machen - einerseits als Geschäftswagen, weil der Aufenthalt in Hotels während Corona einfach nicht schön ist, und andererseits als Freizeitmobil für spontane Wochenendtrips zu Zweit mit zwei Hunden??
Meine beste Freundin hat einen Bulli als Geschäftswagen und gerade in diesem Jahr war ich immer ein bisschen neidisch, wenn ich ihre Fotos von den Wochenendkurztrips gesehen habe. Sobald ein schönes Wochenende angesagt war, wurden schnell die schon gepackten Kisten in den Bulli geladen, Fahrräder auf den entsprechenden Träger und irgendwo hin, wo es schön ist. Es war einfach eine verlockende Idee und um das Ergebnis schon vorweg zu nehmen:
Es war entspannt, wie kaum je ein anderer Urlaub.
Tage vor unserer Abfahrt, hatten wir die Wetter-App ständig im Blick mit zwei Optionen - entweder wir fahren an die Nordsee nach St. Peter-Ording oder in den Schwarzwald. Beides lieben wir und die Entscheidung sollte das Wetter treffen.
Keine Vorab-Buchungen, keine Reiseroute, einfach überhaupt keine Planung. Erst einen Tag vor Abfahrt haben wir uns dann für den Schwarzwald entschieden - und das war leicht! Nordsee: kalt und Regen - Schwarzwald: warm und Sonne. Das Einzige, das wir wussten, war, dass Freiburg auf der Route liegen sollte, damit wir über den Markt am Freiburger Münster bummeln können.
Also ging es los, Richtung Schwarzwaldhochstraße. Wir wollten an einem See eine erste Rast machen - dort war es aber so voll, dass wir gleich weiter gefahren sind. Auf einen Massenauflauf hatten wir gar keine Lust.
Ich mag außerdem keine Campingplätze, deshalb war der Plan, Weingüter rauszusuchen, die Bulli Parkplätze anbieten. Ich glaube, wir hätten keine cooleren Plätze finden können! Ein Anruf und wir hatten den ersten MEGA Stellplatz bei der WILD Brennerei incl. Weinprobe und Schnapsverkostung. Da wir Gläser vergessen hatten, sind die "Wild"-Gläser seitdem auch die Bulli Gläser. Die passen genau in das Waschbecken und sind da perfekt geschützt :-)
Nach einem ersten Spaziergang auf dem großen Räuberpfad und der Weinprobe haben wir also unseren ersten Abend neben Streuobstwiesen sitzend verbracht, köstlicher Rosé-Wein und frisch Gegrilltes, die Hundis chillen im Gras...
das ist echter Urlaub!
Und so ging es weiter - zum nächsten Weingut Landerer in Vogtsburg im Kaiserstuhl. Strahlender Sonnenschein, Weinprobe, lange Wanderungen mit den Hunden und morgens von der Sonne wachgeküsst. Irgendwie hatten wir beide nicht gedacht, dass es wirklich sooo schön und entspannt wird! Und auch Freiburg war einfach nur schön! Ich war etwas skeptisch, wie es wohl mit zwei Hunden in der Innenstadt wird - aber die Beiden haben einfach so getan, als würden sie jeden Tag auf Märkten und in Städten rumlaufen. Vivie hat dort ohnehin ihr Herz verloren, sie stand irgendwann mit allen Vieren im Bächle und trank genussvoll das klare Wasser der Dreisam...
Auch das nächste Weingut Plag in Kürnbach im Kraichgau war einfach nur herrlich!
Unsere letzte Station war dann schon auf dem Rückweg durch die Südpfalz das Weingut Eberle. Der Stellplatz wieder ein Traum, direkt an den Reben und zur Begrüßung ein Korb mit frisch gepflückten Trauben. Die Krönung war der Insider-Tipp, den Käse für unser Frühstück bei Kolonialwaren Lambert einzukaufen. Der leckerste Käse ever, frische Brötchen und ein Service, an den man sich erinnert!
Alle Weingüter haben wir nach Gefühl ausgesucht und wurden reich belohnt! Zum Glück ist ein Bulli ja ziemlich groß, so dass wir unsere Weinvorräte auffüllen konnten. Und zwar aus jedem der besuchten Weingüter :-)
Die Erkenntnis aus unserer kurzen Reise ist gannz sicher, dass Urlaub nicht weit weg und nicht anstrengend sein muss und auch mit wenig Gepäck und ohne Luxus extrem Spaß macht!
Loslassen und Einlassen - einfach machen und jeden Moment genießen. Ach ja - und die Hunde fanden es echt mega!!!!
Die einen meditieren - ich gehe in den Garten und buddel.
Seit Jahren warne ich meine Nachbarn, dass sie sich bitte nicht erschrecken, wenn sie am Garten vorbei laufen und ich gerade unter einem Busch heraus gekrochen komme. Das ist wohl etwas wie ein Hobby - und zwar eines, das mich das gesamte Jahr begleitet. Neben meinen Blumen- und Rosenbeeten ist in den letzten Jahren auch mein Gemüsegarten erwachsen geworden. Am Anfang gab es nur Tomaten und etwas Salat... in diesem Jahr hatten wir endlich zum ersten Mal eine richtig große und bunte Ernte. Sogar mein Vater, der mir immer mit Tipps zur Seite steht und selber schon seit ewigen Zeiten einen Gemüsegarten hat, war beeindruckt.
Sicher lag es auch daran, dass ich dieses Jahr coronabedingt einfach mehr Zeit hatte und mich deshalb intensiver um alles gekümmert habe. Vielleicht war es auch das günstige Wetter :-) ach nee, es war einfach meine perfekte Pflege! Und deshalb kommen jetzt meine Angeber Bilder:
Warum gehört so etwas in meinen Jahresrückblog?? Ein paar Möbel aufbauen?
Also es gibt einen sehr schwerwiegenden Grund: Ich bin von zwei vollkommen unabhängigen Beobachtern zum absolut weltbesten und tiefenentspanntesten IKEA-Möbel-Aufbauer gekürt worden! Das ist mein Top-Award in 2020!
Es waren nur zwei Tage - ok, wenn man Muskelkater, Finger- und Fußschmerzen mitzählt, komme ich wahrscheinlich auf eine Woche - aber es hat einfach total Spaß gemacht :-)
Meine Bonustochter zieht für Ihr Studium nach Freiburg und bekommt natürlich jede Unterstützung von uns. Das Umzugsprogramm war straff geplant: mein Mann und ich sind mit voll beladenem Bulli nach Freiburg gefahren, meine Bonus-Tochter war schon vor Ort, weil die ersten Präsenztermine an der Uni schon vor ihrem Einzugstermin statt fanden.
Pünktlich zum Übergabetermin der Wohnung, sind wir also in Freiburg angekommen. Dann zackig erstmal den Bulli ausladen, Wände ausmessen und ab zu IKEA. Am Ende waren es glaube ich 5 vollgepackte Wagen... und der Bulli hat sich als Raumwunder entpuppt! Da hätte sicher kein Blatt Papier mehr reingepasst! Du willst nicht wissen, wo ich auf der Rückfahrt gesessen habe...
Und wieder Ausladen, Paket um Paket - und während meine Bonus-Tochter und ich schon mal mit dem Aufbau des Kleiderschranks angefangen haben, hat mein Mann Essen organisiert. Gegen 23 Uhr haben wir die weiße Fahne geschwenkt, das Bett war fast fertig, so dass es einen Schlafplatz in der Wohnung gab. Mein Mann und ich sind mit dem Bulli auf einen Campingplatz mitten in der Stadt gefahren und haben im Bulli geschlafen. Am nächsten Morgen um 8 Uhr wieder zurück zur Wohnung, einen Abstecher zum Bäcker, damit wir Tagesverpflegung hatten und sofort an die nächsten Pakete.
IKEA Möbel sind ja so eine Sache für sich - der eine liebt sie, der andere eben nicht. Meine Bonus-Tochter und ich gehören zu den Liebhabern... ;-) Ich will jetzt nicht jedes einzelne Paket erwähnen, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viele große und kleine Möbel an einem Tag aufgebaut. Küche, Bad, Arbeitsplatz, Schlafen, Wohnen... Unfassbar, was da zusammen kommt. Zwischendurch habe ich dann meinen Mann mit seiner Tochter losgeschickt, zum einkaufen, Abendessen organisieren und so weiter.
So hatte ich freie Bahn und war mit meiner heiligen Hilti vereint. Gegen Abend war tatsächlich jedes Paket ausgepackt und aufgebaut, kaum zu glauben... Nach einer ziemlich fiesen Pizza haben wir uns dann wieder auf den Heimweg gemacht - 3 Stunden Fahrt - völlig platt, aber auch sehr zufrieden, dass im Grunde alles Wesentliche in der Wohnung erledigt war.
Ach ja, meine Bonus-Tochter hat natürlich noch alles eingeräumt, Lichterketten angebracht usw... Als wir zu Hause ankamen, kam ihr Video-Rundgang in ihrer perfekt fertigen Wohnung.
Also - gibt es jemanden, der es mit mir aufnehmen will???
Seit dem 1. Dezember läuft die Jahresrückblog Challenge 2020 von Judith Sympatexter Peters.
Judith hatte auch schon die Händständ Challenge im Sommer gemacht - ich wusste also, dass es spaßig wird - und produktiv!
Die Challenge begleitet die Entstehung meines 1. Jahresrückblicks - in einem besonderen Jahr wie diesem 2020. Täglich erwarten uns Teilnehmer kleine Schritte für den Blog - aber auch für unsere Social Media Auftritte. Pünktlich zum Startschuss fällt der erste Schnee - ich freue mich ja immer darüber, ist ja viel zu selten.
Die ersten 13 Tage habe ich auch tatsächlich gut durchgehalten - die Live-Videos mit Judith gesehen und meine Hausaufgaben gemacht. Fleißig auf instagram Stories und Postings und natürlich auch auf facebook.
Es war anstrengend - manchmal etwas gezwungen - und schlussendlich habe ich es vor lauter Stories und liken meiner "Kollegen" und Mitteilnehmer kaum geschafft, an meinem Jahresrückblick weiter zu schreiben.
Dazu kommt, das Judith mit Wordpress arbeitet und ich nicht. Manche Vorschläge konnte ich also nicht umsetzen und ich habe versucht mir dabei anders zu helfen. Ein bisschen Frust kam auf...
Ich hatte zwar schon (fast) alle Weihnachtsgeschenke, aber mental kroch ich auf allen Vieren.
Der Ausblick auf ein Weihnachten, das nun doch deutlich Corona eingeschränkt ist, hob meine Laune nicht gerade... Insbesondere meine Eltern plagten sich damit, wie wir denn nun feiern wollen oder können.
Normalerweise feiern wir am 1. Feiertag gemeinsam mit meinen Eltern und meiner Schwester und natürlich ihrer Familie. Das waren für dieses Jahr zu viele, wir wollten den Teufel nicht aus der Hölle locken - und mich hat's echt traurig gemacht. Im 49. Jahr zum ersten Mal nicht zusammen feiern...
Und dann kam die große Welle des Zweifelns... ist das alles richtig, was ich mir vorstelle, beruflich wie privat...
Ich klappte mein Notebook zu und auch das Jahresrückblog Handout.
Erstmal alles auf Eis.
Wieder sammeln... neu sortieren... der Veröffentlichungstermin meines Jahresrückblicks sollte der 20. Dezember sein, so hatte ich es auch in den sozialen Medien gepostet... das konnte ich nicht mehr einhalten.
Also am besten alles einstampfen und wegwerfen...???
Es brauchte ein paar Tage, bis ich zu meiner Antwort kam: Nein! natürlich nicht!
Es war wie eine kleine Mini-Auszeit. Und irgendwie hat es mir mehr gebracht, als ich gedacht habe.
Ich habe keine Druck mehr und sitzte jetzt am Rechner und habe Lust zu schreiben.
Und so wünsche ich es mir auch :-)
Ich werde meinen Jahresrückblick noch in diesem Jahr veröffentlichen - jetzt arbeite ich das tolle Handout von Judith nach und werde am Ende auch alles so schaffen, wie es sich für mich gut anfühlt.
Es ist eine wichtige Lehre, die ich anderen gerne weitergebe - diesmal brauchte ich sie für mich selber:
Danke Natascha (das ist meine Schwester) - es tut gut, mit dir Themen zu wälzen - es bringt mich auf neue Ideen!
ZUVERSICHT
LOSLASSEN
FREI
UNBESCHWERT
LIGHTHEARTED
Ich will dich kennenlernen!
Schreib mir, wenn du Fragen hast.
Schreib mir, wenn du ein Training buchen willst.
Schreib mir, wenn du mehr Infos möchtest.
© Sylvia Kurth-Frede 2020